Über das Gewerbegespräch zum Lieferverkehr im November 2018

Das Gewerbegespräch zum Thema „Lieferverkehr! Wie groß ist das Chaos und welche Chancen gibt es für die Potsdamer Straße?“ fand am 13. November 2018 in der Zwitschermaschine in der Potsdamer Straße 161 statt. Dabei standen folgende Fragen im Vordergrund: Welche neuen Mobilitätstrends für den Lieferverkehr gibt es und wie können wir diese für das Quartier rund um die Potsdamer Straße nutzen?

Eröffnet wurde die Veranstaltung von Jörn Oltmann, der als Stadtrat für Stadtentwicklung und Bauen im Bezirk Tempelhof-Schöneberg verantwortlich für das Quartiersmanagement im Schöneberger Norden ist. Die Verkehrssituation beeinflusst die Lebensqualität der Menschen im Schöneberger Norden und ist deshalb ein wichtiges Thema. Er brachte den wertvollen Hinweis mit, dass das Land Berlin die Anschaffung von Lastenfahrrädern fördert: https://www.berlin.de/senuvk/verkehr/politik_planung/rad/lastenraeder/.

Der Gastreferent Dr. Julius Menge arbeitet in der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz in der Abteilung Wirtschaftsverkehr und stellte gegenwärtige Entwicklungen in Berlin sehr anschaulich vor. Der historische Bezug zeigt, dass das Thema Verkehr schon immer die Gemüter bewegt hat, und Lastenräder, die jetzt eine Renaissance erfahren, bereits vor gut 100 Jahren schon durch die Stadt fuhren. Er stellte fest, dass uns die Zunahme von Verkehr weiterhin beschäftigen wird, denn Berlin wächst derzeit jährlich um ca. 40.000 neue Bewohnerinnen und Bewohner. Sein Referat beschäftigte sich ausschließlich mit dem Thema Lieferverkehr und der Suche nach neuen Wegen. Er berichtete vom Projekt KoMoDo (siehe: https://www.cargobike.jetzt/komodo-start/), das die gemeinsame Nutzung von Mikro-Depots, innerstädtischen Lagerplätzen von Paketen und Kleinlieferungen vorsieht, um Lastenräder sinnvoller einzusetzen.

Jens Hilgenberg vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) ist Projektleiter und Verkehrsreferent des BUND e.V. Er brachte weitere positive Beispiele für kleinräumliches Handeln mit. Der Verein, der sich seit vielen Jahren für den Umweltschutz einsetzt, plant auch in Berlin Projekte.

Sulaf Ahmed ist Geschäftsführer der REWE Markt S. Ahmed GmbH & Co. KG in der Potsdamer Straße. Er eröffnete im September den neuen Markt in der Bautzener Str. an den Yorkbrücken und möchte sich selbst ein Lastenfahrrad anschaffen, um zwischen den Geschäften kleine Warenmengen unkompliziert transportieren zu können.

Martina Marijnissen, Leiterin der Wirtschaftsberatung und -förderung im Bezirk Tempelhof-Schöneberg, berichtete von Bemühungen, Lastenfahrräder am Tempelhofer Damm zum Einsatz zu bringen. Dort ist das Vorhaben bisher an der notwendigen Fläche für ein Mikro-Depot gescheitert. Die Flächen in der Innenstadt sind knapp.

Die interessante Diskussion wurde durch das fachkundige Publikum bereichert; alle Seiten konnten Anregungen mitnehmen.

Noch ein Hinweis zum Ort: Die Zwitschermaschine ist ein Projektraum für Kunst, in dem im Wechsel Ausstellungen vor allem von Künstlerinnen und Künstlern aus Berlin und Osteuropa gezeigt werden und in dem von Kunstschaffenden getragene Projekte organisiert und durchgeführt werden.

Hier finden Sie eine Zusammenfassung (pdf).

Ansprechpartnerin: Ute Großmann, Team QM Schöneberger Norden/ mpr Unternehmensberatung / Tel. 030-20 60 739 15